Eeheee, ab in den Süden!

Schon wieder ist ein Monat seit meinem letzten Blogeintrag vergangen und ich merke, wie die Zeit immer schneller vorbeizufliegen droht. Nächste Woche findet schon unser letztes Seminar zusammen mit Ulla und allen anderen Freiwilligen statt und danach bleiben uns nur noch zwei Monate.☹ Daran will ich jetzt aber gar nicht denken, sondern euch von meinen „Pfingstferien“ erzählen, die der absolute Hammer waren. Da ich darüber aber wahrscheinlich 100 Seiten schreiben könnte, fasse ich mich kurz und lasse vor allen Dingen die Bilder für mich sprechen.

Für die ersten 10 Tage unserer Ferien haben wir uns mit einem Mietwagen auf den Weg in den Süden Namibias gemacht. Wir, das sind Tobias, Torsten-Tobis Zwillingsbruder-, Anna-eine Freiwillige aus Swakopmund- und ich. Da wir keinen Geländewagen mit Dachzelten hatten, hat Anna ein Zelt mitgenommen und die Jungs haben in Windhoek noch bequeme Matratzen besorgt. Nach unserem ersten Großeinkauf in Windhoek ging es direkt los zu unserem ersten Ziel, dem Naukluft-Gebirge. Dort verbrachten wir unsere ersten zwei Tage mit Wandern durch die wunderschöne Landschaft und Baden in den natürlichen Quellen des Waterkloof-Trails. Weiter ging es dann zum Sossusvlei, wo unsere Ausdauer schon wieder gefragt wurde. Schon bei Sonnenaufgang standen wir oben auf der Dune 45 und konnten bewundern, wie die aufsteigende Sonne immer mehr Dünen knallorange färbte. Danach zog es uns noch zum Dead Vlei, einer trockenen Pfanne am Fuße des Big Daddys, der anscheinend höchsten Düne der Welt. Meiner Meinung nach hätte der Big Daddy auch den Namen für die Düne mit dem anstrengendsten Aufstieg verdient…die 80 min Laufen und Klettern waren kein Zuckerschlecken! Wie die Fotos beweisen, hat sich der Aufstieg aber auch gelohnt. 😊

Unser nächster längerer Stopp war in Lüderitz geplant, eine der drei größeren Städte an der Küste Namibias. Lüderitz war und ist vor allem für die Diamantenfunde in der Umgebung bekannt, weshalb es Anfang des 20. Jahrhunderts einige deutsche Kaufmänner und ihre Familien dorthin gezogen hat. Mittlerweile ist Lüderitz eher eine ruhige Hafenstadt, die vor allem durch die nahegelegene „Geisterstadt“ Kolmanskop und viele Häuser im Kolonialstil Touristen zu sich zieht. Auf einem Campingplatz direkt am Atlantischen Ozean konnten wir dort ein paar schöne, ruhige Tage verbringen.

Um unserer 10-tägigen Reise noch ein Highlight zu verpassen, haben wir an unserem vorletzten Tag eine Rafting Tour auf dem Orange River, dem Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika, gemacht. Aufgrund des Hochwassers war aber mehr von Sonnen und Ausblick genießen die Rede als von Paddeln.

Da wir vier unserer 1000km-langen Heimfahrt eher lustlos entgegenblickten, haben wir auch auf diesem Weg noch bei ein paar Sehenswürdigkeiten Halt gemacht. Was wir auf jeden Fall weiterempfehlen können, sind die heißen Quellen von Ai-Ais, die am Ende des Fish River Canyons liegen. Ai-Ais ist ein Namawort und bedeutet so viel wie „brühendheiß“. An diesem Rastort kann man in einem Schwimmbad das warme Wasser genießen, das wohl auch wegen seiner Heilkräfte bekannt sei. Gut gelaunt und wohlentspannt konnten wir also unsere Heimreise nach Windhoek antreten, jedoch nicht, ohne vorher nochmal einen Blick auf den Fish River Canyon, den zweitgrößten Canyon der Welt, geworfen zu haben.

In Windhoek angekommen, war unsere aufregende Reise jedoch noch lange nicht vorbei. Nachdem wir das Mietauto zurückgebracht haben, machte sich unsere Mitreisende Anna spontan auf den Weg zu den Victoriafällen, während wir uns weiter in den Bus nach Kapstadt setzten. Da Johanna, unsere Mitfreiwillige aus Walvis Bay, und Julia, eine ehemalige DRK-Freiwillige, sowieso eine Reise nach Südafrika geplant hatten, haben Tobias, Torsten und ich uns kurzerhand entschlossen, uns ihnen anzuschließen. Ich meine, wann kommt man sonst so schnell und günstig nochmal dorthin…😊 und ich muss sagen, ich bereue es kein bisschen, die 23h Busfahrt von Windhoek nach Kapstadt auf mich genommen zu haben. Schon auf der Hinfahrt kam ich aus dem Staunen nicht raus: nach ewiglangem Fahren durch Weinberge konnte ich von Weitem schon den Tafelberg, das Erkennungszeichen von Kapstadt, ausmachen. Je näher wir der Stadt kamen, desto voller und belebter wurden die Straßen. Schon am ersten Tag wurde mir die Vielfalt dieser Stadt bewusst, die für jeden Besucher etwas bietet: sowohl Strand und Meer für Badelustige, Berge für die Sportler oder das belebte Stadtleben, das uns alle in den Bann gezogen hat.

Da wir aber nur drei Tage in der Metropole eingeplant hatten, versuchten wir alles ein bisschen abzudecken: Sonnenuntergang in Camps Bay am Strand, Besteigung vom Lion´s Head, Stadtbummel an der Waterfront und auf dem Green Market. Ich habe es zeitlich leider nicht mehr geschafft, den Tafelberg raufzuklettern, aber immerhin habe ich jetzt einen guten Grund, um noch einmal nach Kapstadt zurückzukehren.

In den folgenden Tagen haben wir Mädels uns von den Jungs, die sich spontan einen Flug nach Sansibar gebucht haben (komplett crazy!), getrennt und haben mit einem kleinen Mietwagen die berühmte Garden Route erkundet. Diese fünf Tage mit Jojo und Julia werde ich wirklich nie vergessen, da wir jeden Tag irgendetwas neues Aufregendes erlebt haben. Ganz vorne dabei sind dabei das Bungee Jumping von der Bloukrans Bridge (mit 216m die höchste Bungee-Brücke der Welt!), der Videodreh mit unserem texanischen Zimmergenossen aus dem Backpackers und das Baden im Indischen Ozean. Mit Ladys como vosotras würde ich gerne immer wieder auf Roadtrips gehen! ♥♥♥

Ich muss wirklich sagen, dass diese Reise eine der schönsten war, die ich jemals unternommen habe. Das soll nicht heißen, dass alle Urlaube mit meiner Familie nicht schön waren. 😉An dieser Stelle vielen Dank an Mama & Papa für alle Ausflüge und Reisen, die ich mit euch schon unternehmen durfte! Es war, abgesehen von den vielen schönen Orten und den atemberaubenden, so unterschiedlichen Landschaften, einfach total aufregend, ganz auf sich selbst und seine Freunde gestellt zu sein. Jeden Morgen haben wir spontan entschieden, wohin wir gehen, was wir essen, ob wir Bungee Jumping oder doch lieber Paragliding machen wollen: D Und das schönste dabei ist, immer wieder neue Menschen kennenzulernen und wir durch Tipps oder auch Zufälle an den tollsten Orten gelandet sind!

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P.S.: Noch liebe Grüße von Alfred aus Sansibar!

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